verbalien des sportjahres 2004 :
Frage des Jahres
„Wissen Sie, wer ich bin?“ (Bundespräsident Horst Köhler in Athen zu Hockey-Nationalspieler Björn Michel)
Sinnestäuschung des Jahres
„Ich sehe überhaupt keine Alarmglocken läuten.“ (Jan Ullrich vor der Tour de France)
Eremit des Jahres
„In meinem Schneckenhaus ist keiner außer mir.“ (Skispringer Sven Hannawald)
Kryptiker des Jahres
„Wenn der Erwartungshorizont abstürzt, dann fällt er auf den Hinterkopf.“ (DFB-Chef Gerhard Mayer-Vorfelder)
Historiker des Jahres
„Hier wurde ein Weltwunder geschaffen.“ (Trainer Matthias Sammer über Borussia Dortmund)
Internationalist des Jahres
„Das Interesse an Spielen ohne Deutschland ist erfreulicherweise sehr hoch.“ (ARD-Teamchef Heribert Faßbender)
Patient des Jahres
„Alle sind verrückt. Es gibt einen, der sagt, er sei Napoleon, und niemand glaubt ihm. Ein anderer sagt, er ist Gardel, und niemand glaubt ihm. Ich sage, ich bin Maradona, und sie glauben mir nicht.“ (Diego Maradona über seinen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik)
Zoologe des Jahres
„Das olympische Tier ist in meinem Körper.“ (Tennis-Profi Nicolas Kiefer nach dem Einzug ins Doppel-Finale)
Kahnismen des Jahres
„Er hat ihn, er hat ihn, er hat ihn … durchgelassen.“ (Radioreporter Günther Koch beim Match Bayern – Real)
„Wo will er denn mit 35 Jahren noch hin, der alte Sack?“ (Bayern-Präsident Franz Beckenbauer)
Fußballweisheiten
„Lieber langsam anfangen und stark aufhören als schwach beginnen und stark nachlassen.“ (Bayer Leverkusens Trainer Klaus Augenthaler)
„Wenn ich in der Nacht vor einem Spiel Sex hatte, verliere ich jedes Gefühl in meinen Füßen.“ (Schwedens Nationalspieler Fredrik Ljungberg)
„Die EM ist nun mal in Portugal und nicht in Sibirien.“ (Teamchef Rudi Völler zur Frage, ob bei den Nationalspielern Urlaubsstimmung aufkommen könnte)
„Die Bremer kommen nicht auf der Wurstbrühe dahergeschwommen.“ (Schalkes Torhüter Frank Rost)
„Zauberei am Schlangenfluss kann man machen, wenn man 6:1 führt.“ (Schalke-Manager Rudi Assauer zur Entlassung von Trainer Jupp Heynckes)
„So ist halt der Toni: Wenn er müde wird, kratzt er sich am Kopf.“ (Schalke-Trainer Ralf Rangnick über den Vogel, den Ailton ihm zeigte)
„Mit mir spielt die Mannschaft ja schon schrecklich, aber ohne mich spielt sie gespenstisch.“ (Borussia Dortmunds Tomas Rosicky)
„Die Schwächeren haben heute die Dümmeren geschlagen.“ (HSV-Trainer Klaus Toppmöller nach dem 0:1 gegen Bayern München)
„Ich behaupte nicht, dass ich Ahnung vom Fußball habe.“ (Matthias Sammer)
„Nicht mehr als Spieler.“ (Manager Andreas Rettig auf die Frage, wie Wolfgang Overath dem 1. FC Köln helfen könne)
Olympisches
„Das sind doch alles Ochsen, ich möchte kein Handballer sein.“ (Sven Ottke, Boxer)
„Ich hoffe nicht, dass der Olympiasieg mein Leben verändert. Ich habe ein gutes Leben.“ (Der Schweizer Fechter Marcel Fischer)
„Wenn man die fünftbeste Zeit fährt, wird man halt Fünfter.“ (Radfahrer Michael Rich)
„Auf mir hätte man ein Ei braten können.“ (Geher Andre Höhne nach Platz acht in Athens sengender Hitze)
„Ich fahre lieber Straßenbahn als Zeitfahren.“ (Radfahrerin Judith Arndt)
„Die ungewohnte Umgebung macht ihm ein bisschen Angst. Er möchte am liebsten auf den Arm.“ (Vielseitigkeitsreiter Andreas Dibowski über sein Pferd Little Lemon)
„Wenn ihr uns von oben bis unten aufschneidet, werdet ihr nur Coca-Cola, Souvlaki und Tzatziki finden.“ (Christos Afroudakis, griechischer Wasserballer zu den Dopingfällen von Athen)
„Schaffen Sie Gameboy, Playstation und Computer ab – und nur noch drei Fernsehkanäle. So war das damals bei mir.“ (Nachwuchsförderungskonzept von Speerwerfer Boris Henry)
Literaturpreise
„Obwohl das Firmament grau verhangen war, kam dieser Schuss wie aus heiterem Himmel.“ (FAS)
„Hohe Bälle schluckt er so plötzlich wie der Leguan das nichts ahnende Insekt.“ (Die SZ über Per Mertesacker)